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„Rufen Sie Bingo“

■ Umwelt-Lotterie „BingoLotto“ startet ab 1. Januar 1999 auch in Hamburg

Sonntag ist Bingo-Tag. Ab dem 1. Januar 1999, das beschloß gestern der Senat, wird es auch in Hamburg eine Umwelt-Lotterie namens „BingoLotto“ geben. Die Gewinnzahlen werden sonntags zwischen 17 und 18 Uhr im Fernsehsender N 3 bekanntgegeben. „Dann müssen Sie, wenn Sie gewonnen haben, Bingo rufen und schnell zum Telefonhörer greifen“, erklärte Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) begeistert die Regeln des Glücksspiels.

Das besondere an der Umwelt-Lotterie ist, daß ihre Überschüsse ausschließlich Umwelt- und Entwicklungsprojekten zugute kommen. Wie in Niedersachsen, wo Öko-Lotto seit September 1997 existiert, können Kunden in Hamburg künftig für fünf Mark und 50 Pfennige in jeder Lotto-Annahmestelle ein Los kaufen. Während der BUND die neue Lotterie „begrüßte“, kritisierte das „Eine Welt Netzwerk Hamburg“ den Senat: Anders als in Niedersachsen, wo automatisch von jedem Los 1,25 Mark für den Umweltschutz abgeführt würden, schütte Hamburg nur den Überschuß nach Abzug der Spielgewinne und Verwaltungskosten aus. „Das ist ein Kompromiß“, räumte die Umweltbehörde zähneknirschend ein.

Welche gemeinnützigen Organisationen in den Genuß des Geldes kommen werden, ist noch unklar, weil es noch kein Vergabegremium gibt. Eventuell könnte eine Stiftung diese Aufgabe übernehmen.

Porschke hofft, daß im ersten Jahr der Lotterie eine Million Mark Überschuß zur Verfügung stehen. „Das geht natürlich nur, wenn viele mitspielen.“ Teure Autos als Gewinne winkten aber nicht, so Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidewinkel (SPD). „Die Sachpreise liegen bei maximal 1000 Mark pro Person.“ hh

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