: Alle Parteien auf einen Blick
■ Zwei Hamburger Studenten machen die beste Website zur Wahl
Wer den Wahlkampf liebt oder nicht weiß, wen er wählen soll, dem sei www.wahlkampf98.de ans Herz gelegt. Hier werden alle Fragen beantwortet – auch die, die man gar nicht hatte. Die Grundlage der Seite ist der tägliche Medienspiegel: von taz über Handelsblatt bis Pro7. Die Terminübersicht verhindert, daß man den Online-Chat mit Hintze verpaßt, der Koalitionstest verrät, welche Ministerriege bei welcher Konstellation droht, und die Phrasendreschmaschine – mit jeder zehnten Anwahl die beliebteste Seite – liefert etwa das erste TV-Interview nach einer PDS-tolerierten schwarz-roten Koalition: „Aus der Erkenntnis, auf Gemeinschaft angewiesen zu sein, muß auch die Bereitschaft folgen, sich für diese Gemeinschaft einzusetzen...“
Natürlich gibt es Links auf die Webpages der Parteien, Kandidatenübersichten und Wahlprognosen, und der tägliche Pressespiegel ist für zwei Monate zurück nachzulesen. Sehr nett auch der mit der Landeszentrale für politische Bildung in NRW zusammengestellte historische Überblick über alle Bundestagswahlen. Mit „Wir haben die richtigen Männer“, lernt man da, zog Willy Brandt in den 69er Wahlkampf. Natürlich können Surfer auch wählen: Platz fünf hält übrigens die Anarchistische Pogo-Partei mit 9,6 Prozent.
Nicht mehr ganz auf neuestem Stand sind die „Themen der Woche“. Die zusammen 42jährigen Studenten Lars Hinrichs und Peer- Arne Böttcher, die „Wahlkampf 98“ erfunden haben, sind seit ein paar Wochen nicht mehr dazu gekommen, sie zu aktualisieren. Der Grund: Die beiden betreiben das Projekt mit Hilfe einiger Sponsoren quasi in Selbstausbeutung. „Wenn wir Glück haben“, sagt Böttcher, „kriegen wir bis zur Wahl die Kosten rein.“ Trotzdem basteln sie eifrig an den Seiten: Seit dem Start im Februar haben sie das Layout fünfmal verändert, seit vier Tagen erst gibt es den Link des Tages, ab nächster Woche kann man sich sogar telefonisch wecken lassen. urbach@taz.de
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