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Wasseralarm in Sydney

■ Trinkwasser erneut bakterienverseucht

Sydney (taz) – Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ist das Trinkwasser in der australischen Metropole Sydney durch Bakterien verseucht. Seit zwei Tagen müssen über drei Millionen Einwohner ihr Trinkasser abkochen, wenn sie nicht Durchfall und Darmkrämpfe riskieren wollen. Dies gilt auch für Haustiere. Bei den Behörden der Olympiastadt 2000 herrscht höchster Alarmzustand. Sie flogen zwei US-Experten ein, die den gefährlichen Organismen im Wassersystem zu Leibe rücken sollen.

Regierung und Opposition schieben sich gegenseitig die Schuld für das Übel zu. Ende Juli waren wahrscheinlich Hundekadaver für die Kontaminierung des Wassers verantwortlich. Dabei rühmt sich die Stadt, eine der modernsten Filteranlagen der Welt zu unterhalten.

Während Mineralwasserproduzenten und Hersteller von Wasserfiltern jubilieren, befürchten australische Touristikunternehmen ein Desaster. Noch vor einer Woche hatte das Reisemagazin Travel & Leisure Sydney zur „besten Stadt“ der Welt gekürt. Heute tönt das Lob wie ein schlechter Witz. Auch in der Organisationszentrale für die Olympischen Spiele herrscht Unruhe. Ein Sprecher hofft, das Problem könne bis zur Eröffnung der Spiele in zwei Jahren behoben werden. Wenn nicht, so ein Anrufer im lokalen Radio, werde die Stadt eine Zusatzsteuer erheben müssen, um Zehntausende von Athleten und Besuchern mit Mineralwasser und Durchfalltabletten versorgen zu können. Urs Wälterlin

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