piwik no script img

Keine Sanktion wegen Kosovo

■ EU entscheidet am 8. September

Brüssel/Genf/Belgrad (AFP/ dpa) – Ein Landeverbot für die jugoslawische Fluggesellschaft JAT in der Europäischen Union scheitert weiter am Widerstand Griechenlands. Bei einer Sondersitzung der 15 EU-Botschafter stimmte gestern in Brüssel allein der Vertreter Athens dem Boykott der JAT nicht zu, wie Diplomaten erklärten. Großbritannien habe dagegen seine Vorbehalte aufgegeben. Jetzt wollen die EU-Außenminister den Angaben zufolge auf einem Sondertreffen am 8. September in Brüssel Griechenland überstimmen, um die Sanktionen gegen Jugoslawien wegen des Kosovo-Konflikts umzusetzen. Im Falle eines EU-Boykotts drohte die JAT bereits mit Gegenmaßnahmen.

Das Landeverbot für die JAT in der EU war schon Mitte Juni von den europäischen Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen im walisischen Cardiff einstimmig beschlossen worden. Die EU wollte damit auf die anhaltende serbische Offensive gegen die albanischstämmige Bevölkerung in der Kosovo-Provinz reagieren.

In der Kosovo-Hauptstadt Priština zeigte sich unterdessen die US-Diplomatin Julia Taft nach einer Rundreise durch den Kosovo „entsetzt“ über das Ausmaß der durch die serbischen Offensiven verursachten Zerstörungen. Außerdem zeigte sie sich besorgt über die wachsende Notlage der zahlreichen Flüchtlinge, die nur durch einen Waffenstillstand gelindert werden könne.

Serbische Einheiten ließen gestern einen UN-Konvoi mit humanitärer Hilfe für die Bevölkerung im Kosovo passieren, der auf der Fahrt nach Decane aufgehalten worden war.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen