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Jelzin sichert Reformen zu

■ Clinton sieht keine kurzfristige Lösung

Moskau/Bonn (AFP/dpa) – Rußlands Präsident Boris Jelzin hat seinem US-Amtskollegen Bill Clinton gestern zugesichert, trotz der aktuellen Staats- und Finanzkrise die in den vergangenen Jahren begonnenen Reformen fortzusetzen. Jedoch äußerten Jelzin und der designierte Ministerpräsident Wiktor Tschernomyrdin gegenüber dem US-Präsidenten, daß „taktische Änderungen“ möglich seien, die auf eine verstärkte staatliche Kontrolle hinauslaufen könnten.

Clinton forderte Rußland auf, den Weg zu Marktwirtschaft und Demokratie nicht abzubrechen. Vor Studenten der Moskauer Staatsuniversität für internationale Beziehungen sagte er, der Weg in einer „helle Zukunft“ werde nicht ohne Leid sein. Es sei aber keine Lösung, diese Probleme mit nur kurzfristigen Mitteln beheben zu wollen.

Die Bundesregierung sprach sich unterdessen gegen ein Sondergipfeltreffen der sieben führenden westlichen Wirtschaftsnationen (G7) zum jetzigen Zeitpunkt aus. Bundeskanzler Helmut Kohl sagte gestern mit Blick auf die Krise in Rußland, er sei für ein solches Treffen, wenn es sich nicht um eine „Schauveranstaltung“ handele. Die SPD warf Kohl und den Unionsparteien vor, sie mißbrauchten die Krise in Rußland wie auch den Konflikt im Kosovo für ihren Wahlkampf. Berichte Seiten 4 und 6

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