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Volk pocht auf Bürgerbeteiligung

■ Vegesacker setzen Versammlung zum Haven Höövt durch

Mit einer Beschwerde beim Senat haben Vegesacker BürgerInnen die hiesige Verwaltung wieder auf die demokratische Spur gebracht: Sie hatten sich bei der Planung für das Shopping-Zentrum Haven Höövt nicht richtig beteiligt gefühlt. Anlaß des Volkszornes ist eine Einwohnerversammlung, die in einem viel zu kleinen Raum, ohne Mikrofonanlage sowie mit „katastrophalen Sichtverhältnissen“ stattgefunden haben soll. Diese Mängel erkannte das Orts- und Bauamt Bremen-Nord jetzt offenbar an: Es werde eine neue Versammlung geben, versicherte gestern Bauressort-Sprecher Thomas Wedrich.

So sind Einwohnerversammlungen laut Gesetz zwingend vorgeschrieben, um die BürgerInnen angemessen zu informieren. Dies sei aber auf der Versammlung im Vegesacker Speicher überhaupt nicht möglich gewesen, kritisiert Ute Clementine Brinck vom Arbeitskreis Haven Höövt, der die Beschwerde aufgesetzt hatte. „Man hatte nicht mit einem so großen Ansturm gerechnet“, entschuldigt sich jetzt Sprecher Wedrich. Dies werde man den erzürnten BürgerInnen in einem Schreiben auch mitteilen. Um „nichts eskalieren zu lassen“, würden die Vegesacker jetzt eben „nochmal zu besseren Bedingungen eingeladen.“

Tatsächlich formiert sich in den letzten Wochen härterer Widerstand gegen das geplante Haven Höövt, berichtet Reinhold Koch, Fraktionssprecher der Grünen im Vegesacker Beirat. In Vegesack ist neben einem Kino, einer Shopping-Meile sowie Wohnblöcken am Wasser auch ein SB-Warenhaus mit Parkdecks für 1.200 Autos geplant. Über mögliche Verkehrsbelastungen oder genaue Geschoßhöhen der Wohnblocks hätten sich die VertreterInnen der Bau- und Wirtschaftsbehörde und vom Bauamt auf der Einwohnerversammlung aber ausgeschwiegen. Die Antworten seien „sehr dünn“ gewesen, berichtet eine Bürgerin.

Tatsächlich hält sich der Planungstab um die Behörden sowie den Investor Frank Albrecht aus Buxtehude sehr bedeckt. So heißt es, daß die Planungen zum Haven Hövvt im Groben ohnehin schon feststehen würden. Jetzt könne es nur noch um Details gehen. Investor Frank Albrecht hat das 90.000 Quadratmeter große Grundstück gekauft – und Rücktrittsklauseln ausgehandelt, falls die mit der Stadt festgeklopften Planungen wider Erwarten doch nicht umzusetzen sind. Damit würden KritikerInnen immer wieder mundtot gemacht, berichtet der grüne Beirätler Reinhold Koch. kat

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