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Öko-Institut spaltet Ökos

■ Front gegen Flughafendebatte bröckelt

Frankfurt (taz) – Das Öko-Institut will ab heute am Runden Tisch zum Ausbau des Frankfurter Flughafens teilnehmen – trotz des anhaltenden Boykotts durch Umweltverbände und Bürgerinitiativen. Mediationsverfahren heißt neudeutsch der Versuch der rotgrünen Landesregierung in Hessen, die Debatte um den weiteren Ausbau des Rhein-Main-Flughafens zu institutionalisieren und damit die umstrittene Entscheidung auf die Zeit nach der Landtagswahl hinauszuzögern.

Am Runden Tisch sitzen und sich die Köpfe heiß reden sollten Vertreter der Industrie- und Handelskammer, der Flughafen AG, Gewerkschafter, Kirchen und Umweltschutzverbände. „Ergebnisoffen“ sei zu diskutieren, verlangte der Initiator, Ministerpräsident Hans Eichel (SPD), doch beim Start vor einem Monat waren die Stühle der Bürgerinitiativen und Umweltschutzverbände leer geblieben. Denn zwei von drei Gesprächsleitern (Mediatoren), so klagte etwa der BUND Hessen, seien als Befürworter der Neubaupläne „interessengebunden“. Gemeint waren die Herren Niethammer von der IHK und Hänsch vom DGB. Und deshalb, erklärte der BUND, würden auch zum zweiten Sitzungstermin heute die für Umweltschützer reservierten Stühle leer bleiben.

Wohl nicht alle, wie die taz erfuhr. Denn Experten des Öko-Instituts wollen an der zweiten Mediationsrunde teilnehmen und dort auch Umweltinteressen vertreten. Der BUND bleibt dagegen hart. „Die Mitwirkung an einem Mediationsverfahren, das dem Neubau einer Startbahn dient“, sagt Vorständler Walter Raiss, „ist uns auch künftig nicht möglich.“ kpk

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