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„junge Welt“ steht kurz vor dem Aus

Berlin (dpa/taz) – Das weitere Erscheinen der überregionalen Tageszeitung junge Welt ist gefährdet. Zwar konnte in den letzten Monaten die Zahl der verkauften Zeitungen stabil auf täglich 14.000 Exemplare gehalten und damit der Rückgang der letzten Jahre gestoppt werden. Dennoch reiche der Bestand nicht mehr aus, um die Kosten zu decken, teilte Geschäftsführer Dietmar Koschmieder am Freitag mit. Am vergangenen Samstag tagte in Berlin die Generalversammlung der Genossenschaft LPG „junge Welt“, der die Zeitung seit Februar 1998 mehrheitlich gehört. Auf der Tagung sollte über Sanierungsmaßnahmen und eine Aktion zur Sicherung des weiteren Erscheinens beraten werden. Das Ergebnis: Die Genossenschaft will sich aktiv in die Rettung und Stabilisierung der jungen Welt einschalten und dem Verlag eine Überbrückungskreditlinie von 90.000 Mark einräumen und außerdem weitere 90.000 Mark für Investitionen zur Verfügung stellen. Zunächst aber sollen 1.000 neue Abonnements geworben werden. „Sonst“, so erklärte Chefredakteur Holger Becker, „wäre die Chance für eine unabhängige linke Tageszeitung für die nächsten 50 Jahre vertan.“

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