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OSZE gibt „ernste Probleme“ bei Bosnienwahl zu

■ Ergebnisse in einer Woche. Rechtsruck in der Serbenrepublik? Wähler waren falsch registriert

Sarajevo (dpa/AFP) – Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat überraschend die geplante Veröffentlichung von Teilergebnisse der Bosnien-Wahlen vom Wochenende abgesagt. „Jede Bekanntgabe von Teilergebnissen zu diesem Zeitpunkt würde den politischen Dialog im Land behindern“, erklärte Robert Barry, Leiter der Bosnien-Vertretung der OSZE, seine Entscheidung. Die vollständigen, offiziellen Ergebnisse seien daher „frühestens in einer Woche“ zu erwarten. Mit dieser Entscheidung reagierte die OSZE auf die Vielzahl widersprüchlicher, selbsterrechneter Wahlergebnisse aus den unterschiedlichen Parteilagern.

Bei der Wahl in der bosnischen Serbenrepublik hat es nach ersten Trends einen Rechtsruck gegeben. Die Partei der Präsidentin Biljana Plavšić sagte, die Flüchtlinge hätten mehrheitlich für die ultranationalistische Opposition gestimmt. Plavšić liege zehn Prozent hinter Niklas Poplasen von der Radikalen Partei (SRS).

Massive Kritik an der Organisation der Wahlen in Bosnien durch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat eine Delegation des Europaparlaments geübt. „Schlampereien“ der OSZE hätten dazu geführt, daß Tausende von Wählern nicht ordentlich auf den Wahllisten registriert wurden. Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) räumte ein, daß es bei der Wahl „ernste Probleme“ bei der Wahlorganisation gegeben habe. Dies untergrabe Vertrauen und schaffe neue Spannungen.

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