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Friesenmuseum ist ein ganz globales Ferienhaus

Jens Quedens hat große Sorgen. Der Vereinsvorsitzende kümmert sich zusammen mit den anderen Mitgliedern um das Friesenmuseum „Öömrang Ferian“ in Nebel auf Amrum. Nun soll er auf einmal Spenden an empörte Geldgeber zurückzahlen. Dabei wollte er sein Museum gar nicht loswerden.

Mit der Bildunterschrift „Dieses Ferienhaus auf der schönen Insel Amrum kann schon bald Ihnen gehören“, warb ein belgischer Textilversand mit dem Friesenhaus als Hauptpreis eines Gewinnspiels. Für den potentiellen „Millionen-Gewinner“ allerdings kaum entzifferbar war der kleingeschriebene Zusatz, daß das Gewinnobjekt „so ähnlich“ wie das abgebildete Gebäude aussehen könnte.

Auch einigen solventen Spendern entging offensichtlich dieses Postskriptum. Sie zeigten sich äußerst empört darüber, daß das aus dem 18. Jahrhundert stammende Objekt erst von ihnen pekuniär unterstützt wurde, um dann als schnöder Hauptgewinn irgend einem zufällig ausgelosten Glückspilz übereignet zu werden. Sie wandten sich an Quedens. Der dementierte sofort alles: „Abgesehen davon, daß der Marktwert des Friesenhauses die Millionengrenze weit übersteigt, ist es natürlich unverkäuflich.“

Bei der Versandfirma versteht man die ganze Aufregung überhaupt nicht. „Dieses Ferienhaus“ beziehe sich nicht auf das abgedruckte Foto, sondern „auf ein global angesprochenes Ferienhaus“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Unternehmensleitung weigert sich auch, Schadensersatzansprüche des Friesenvereins anzuerkennen. Und wer einen ihrer Pullover aus dem Katalog auswählt, so ist zu mutmaßen, bekommt einfach ganz global irgend einenaus der Kollektion zugeschickt. lno

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