■ Zu zwei Personen
: Gefängnis-Kooperateure

Hanseaten helfen sich. Die nicht immer selbstverständliche Kooperation zwischen Bremen und Hamburg haben gestern Justizsenator Henning Scherf (SPD) und seine Hamburger Kollegin Lore-Maria Peschel-Gutzeit auf dem Felde des Strafvollzuges besiegelt und eine Vollzugsgemeinschaft gegründet.

Weil im Gegensatz zu den übervollen Gefängnissen an der Elbe in Bremens Kittchen noch Zimmer frei sind, exportieren die Hamburger bis zu 20 Untersuchungshäftlinge nach Oslebshausen und zahlen dafür 177 Mark pro Mann und Tag. Denn die Hamburger U-Haft ist chronisch überbelegt. Insgesamt bringt Hamburg bereits 500 seiner 3.000 Häftlinge jenseits der Landesgrenzen unter. Mit Niedersachsen besteht seit Jahren eine Vollzugsgemeinschaft. Bremen darf im Gegenzug seine kranken Häftlinge ins Hamburger Gefängniskrankenhaus legen, spart also die Bewachung der Gefangenen in öffentlichen Kliniken.

Bremen baut seine Stellung als Gefangenen-Importland aus. Gut 20 Prozent der 800 Bremer Häftlinge kommen bald aus Niedersachsen oder Hamburg. Die längeren Wege für Verteidiger und Angehörige sind für die Senatoren kein Problem: In Flächenländern sei das üblich. jof