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Chile leidet am Kupferpreisverfall

Buenos Aires (taz) – Besonders stark von der Asienkrise betroffen ist Chile. Denn das Land hängt am Kupfer. Die Corperación Nacional de Cobre de Chile (Codelco) ist die größte Kupferfirma der Welt und produziert etwa ein Viertel des Kupfers weltweit. Aber der Kupferpreis ist im Zuge der Asienkrise in den Keller gerutscht: Für das Pfund bekommt man auf dem Weltmarkt gerade mal 0,76 Dollar, gut 27 Prozent weniger als im Vorjahr.

Daß Chile als Pazifikanrainer sehr enge Wirtschaftsbeziehungen zu Asien unterhält, verschlimmert die Situation. Die Exporte nach Asien sind um gut ein Drittel geschrumpft. Dies hat das Außenhandelsdefizit bis Mitte August auf 1,7 Milliarden Dollar anschwellen lassen, informierte die Zentralbank.

Umgekehrt bekommt Chiles Industrie schmerzhaft die vielen Importe aus Asien zu spüren, die aufgrund des Verfalls der asiatischen Währungen immer billiger werden. Als Folge der schwierigen Wirtschaftslage fährt das komplett privatisierte Rentensystem zum ersten Mal Verluste ein, und die Arbeitslosigkeit steigt.

Als Reaktion auf die Krise kürzte die Regierung den Staatshaushalt um 680 Millionen Dollar, was tiefe Einschnitte bei den öffentlichen Ausgaben zur Folge hat. Jetzt befürchten Wirtschaftsforscher den Beginn einer Abwärtsspirale: Dadurch sinkt nämlich die Nachfrage, was wiederum weniger Produktion zur Folge hat, wodurch die Arbeitslosigkeit steigt und die Staatseinnahmen weiter sinken. Ingo Malcher

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