: Frisch, fromm, fröhlich, high
Die Bündnisgrünen verteilten von ihrem Wagen aus fleißig Hanfsamen unters Volk, und die PDS ließ verlautbaren: „Lieber rote Augen als brauner Glauben“. Der turn-club-Wiesbaden präsentierte sich unter dem Motto „Frisch, fromm, fröhlich, high“, eine Gruppe „Haschrebellen“ aus dem Schwabenland zeigte sich an diesem Tag eher politisch motiviert und trug kollektiv T-Shirts mit der Aufschrift: „Auch Kiffer haben Rechte“. Das sah die Polizei gelegentlich etwas anders. Sie griff willkürlich einzelne Teilnehmer heraus, die auch nur das taten, was fast alle taten: so manchen Entspannungsjoint rauchen.
Rund 60.000 Hanfsympathisanten waren am 29. August zur 2. Hanfparade nach Berlin gekommen, um für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren. Die Fraktion der Altfreaks war genauso vertreten wie der jugendliche Kiffernachwuchs aus der Raverszene und viele Otto Normalverraucher. Begleitet von etwa 20 Paradewagen, zog die bunte Masse bei Goa-Sound, Reggae oder Live- Rock 'n' Roll vom Autodach vom Alexanderplatz über die Straße Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Pünktlich zu Demo- Beginn zeigte sich die Sonne, und so konnten die Demonstranten viele kleine Rauchwölkchen aufsteigen lassen und hatten allen Anlaß, wohl gelaunt zu grinsen. Die eigentliche Party fand ab 16 Uhr auf der Straße des 17. Juni vor dem Brandenburger Tor statt und dauerte bis tief in die Nacht.
Die Redner diverser Parteien und andere Hanfbefürworter auf der Hauptbühne konnten dabei nur mäßige Aufmerksamkeit erheischen, das Interesse an der Live- und Konservenmusik verschiedenster Genres sowie an den Hanftrunk- und Freßbuden auf dem „Markt der Möglichkeiten“ war weitaus deutlicher ausgeprägt. VW
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