: Betr.: Stefan Effenberg
Stefan Effenberg (30). Rumpelstilz mit Sensibelchenqualitäten. Sein erigierter Mittelfinger („Stinkefinger“) machte ihn bekannter als seine sportliche Rolle im Mittelfeld. Schon bei Borussia Mönchengladbach fiel er wegen mangelnder Disziplin, besser: wegen seiner Unfähigkeit, sich quasimilitärisch unterzuordnen, auf. Sogar die Berufung in die Nationalmannschaft erklärte er nicht zum Ziel aller Ziele. 1991 meinte er: „Ich werde mich nie ins normale Glied der Bundesliga einreihen.“ Das sah Berti Vogts bei der WM 1994 genauso. Weil die Fans den Mann auspfiffen und damit „unwahrscheinlich weh getan“ hatten, wehrte er sich per ausgestrecktem Finger. War das nicht quasi Notwehr? Aber woher nimmt er die Geradlinigkeit? Er muß nicht Liebling aller sein: „Was zählt, ist die Kohle!“ Foto: AP
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