: Feldmark im Visier
■ Ideenwettbewerb auf Ende Oktober vertagt / Naturschützer warnen
Die Situation ist klassisch: Während der Naturschutzbund Nabu warnt, den Landschaftsschutz für die Gebiete Achterdiek, Mahndorfer Marsch und Osterholzer Feldmark im Bremer Osten zu kippen und Bürger gegen die Änderung des „Landschaftsprogramms“ Einwände erheben, legen Bauplaner Tempo vor. Bereits Mittwoch abend sollten Entscheidungen zur künftigen Gestaltung der Osterholzer Feldmark fallen. Eine kurze Atempause für das nach deutschen Planer-Maßstäben relativ große Baugebiet gibt es jetzt jedoch: Im Ideenwettbewerb zur Bebauung der rund 220 Hektar Feldmark wurde die Entscheidung auf Ende Oktober vertagt. Bis dahin sollen drei von sieben Planungsbüros, deren Entwürfe für die Anlage aus Gewerbe (30 ha), Landschaftspark (110 ha), Wohnbebauung (80ha) bei der EU-weiten Ausschreibung ursprünglich in die engere Auswahl gekommen waren, ihre Pläne nachbessern.
„Die Verlängerung des Verfahrens zeigt, daß dem Preisgericht die Bedeutung des Projekts Osterholzer Feldmark für Bremen bewußt ist“, kommentierte der Vorsitzende der Jury, der Braunschweiger Architekt und Stadtplaner Prof. Ackers, die Entscheidung diskret. Jurymitglieder unterstreichen: Ein Aufschub war nicht zwingend, bot aber Chance für mehr Detailplanung. In dem Gelände zwischen Ehlersdamm, Osterholzer Heerstraße und der Eisenbahnstrecke Bremen-Hannover „werden schließlich die Weichen für die Stadtplanung im nächsten Jahrtausend gestellt“, heißt es im Bauressort. Bremen habe dafür „ehrgeizige Vorgaben“ gemacht, nach denen das Gebiet keine kleinstädtische Wohnburg im Bremer Umland werden solle, wo Straßen nur zum Autofahren und Parken gut sind, die Nachbarn ansonsten aber eher trennen als verbinden. Auch die Anbindung des Geländes, samt 30 Hektar Gewerbefläche, sei schwierig. ede
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen