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Tauchfahrten zu legendärem Luxusliner

Für ihre Trips gibt es keine Reiseversicherung, denn sie laufen nur auf eigenes Risiko: Vom kleinen Dorf Holm im Kreis Pinneberg aus organisiert Christiane Rüster Extremferien für Abenteurer und Individualisten. Zu ihrem Angebot gehören künftige Atmosphärenflüge inklusive Astronautentraining genauso wie Flüge mit russischen Militärjets. Renner sind jedoch seit kurzem Tauchfahrten in 4000 Meter Tiefe zur legendären, 1912 gesunkenen „Titanic“.

Erst kürzlich ist die 30jährige mit 15 Teilnehmern von der ersten Reise zurückgekehrt. Satte 33.000 Mark exklusive Flug nach Neufundland hatten die Gruppenreisenden auf den Tisch geblättert, um mit einem acht Meter langen Mini-U-Boot zehn Stunden lang hinab auf den Meeresboden zum Wrack zu schweben. „Die Teilnehmer sind regelrechte Titanicologen“, berichtet die gelernte Journalistin von ihren Kunden. „Die Menschen treibt der Mythos und der Thrill eines nicht ganz ungefährlichen Tauchganges zum Luxusdampfer.“

Vom neufundländischen St. John's aus geht es mit dem großen russischen Meeresforschungsschiff „Akademik Mstislav Keldysh“ eineinhalb Tage lang zur Wrackstelle im Atlantik, die erst 1985 entdeckt wurde. Für die Russen sind die Fahrten zum gesunkenen Ozeanriesen eine zusätzliche Einnahmequelle, um eigene Forschungsarbeiten zu finanzieren.

Kritik, sie organisiere Fahrten zu einem Massengrab und betreibe „Grabschänderei“, weist Rüster zurück: „Die Leute schauen sich auch ägyptische Grabbauten wie Pyramiden oder mumifizierte Leichen in Museen an. Wir akzeptieren, daß die Titanic ein Grab ist, es wird nichts zerstört oder mitgenommen.“ Sandra Jessel

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