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Die Armen werden ärmer

■ UNO: Düstere Zukunft für ärmste Länder wegen billiger Rohstoffe und El Niño

Genf (dpa) – Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) sagt den 48 ärmsten Ländern der Welt eine düstere Zukunft voraus. Nach dem Unctad- Jahresbericht zur Wirtschaftslage in den am wenigsten entwickelten Staaten schrumpfte das Wachstum in diesen Ländern im vergangenen Jahr von 5,5 Prozent auf 4,8 Prozent. Bis Ende 1998 sei wegen sinkender Rohstoffpreise und den Folgen des Wetterphänomens El Niño für die Landwirtschaft mit einer weiteren Abschwächung zu rechnen, sagte Unctad-Generalsekretär Rubens Ricupero bei der Vorstellung des Berichts in Genf.

Auch die andauernde Überschuldung, die Stagnation bei der internationalen Entwicklungshilfe und die Wirtschaftskrise in Asien belasteten die Volkswirtschaften dieser Länder derzeit erheblich, hieß es. Politische Instabilität sorge außerdem dafür, daß Banken und ausländische Unternehmer mit Direktinvestitionen in diesen Staaten extrem zurückhaltend seien. Im vergangenen Jahr gab es in fünf der ärmsten Länder Putschversuche.

Aber auch fehlende Infrastruktur und mangelnde Ausbildung hemmen die Entwicklung. So können in Niger und Burkina Faso laut Unctad kaum zehn Prozent der Frauen lesen und schreiben. Das verhindert auch die Diversifizierung der Wirtschaft. Während der Dienstleistungssektor in den Industrieländern seit den 80er Jahren wächst, schrumpfte er in den armen Ländern. In den 80er Jahre erwirtschafteten die Menschen dort noch fast die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Dienstleistungsbereich. Heute ist es nur knapp ein Viertel. dpa

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