: Museum für einen gestrandeten Pottwal
Auf Sylt wartet ein Pottwal, der im Januar im Nordteil der Insel vergraben worden ist, auf sein Museum: Der friesiache Kulturverein „Sölring Foriining“ plant, die jahrhundertelange Tradition des Walfangs auf der Insel in einer Ausstellung zu dokumentieren.
Erstes Anschauungsobjekt soll der Wal sein, der im Winter auf der dänischen Insel Röm strandete, dort starb und anschließend nach Sylt geschleppt wurde. Mit der Absicht, das Skelett des rund 16 Meter langen Meeressäugers zu gewinnen, wurde der Tierkadaver an einer nicht öffentlich zugänglichen Stelle am Strand vergraben. Bakterien und Mikroben sorgen nun für die Zersetzung des Fleisches. Im Jahr 2000 soll das abgenagte Skelett ausgegraben und für die Zurschaustellung präpariert werden.
Die Suche nach einem Grundstück für das Museum sei bereits im Gange, erklärt Conrad Hansen, Vorstandsmitglied des Kulturvereins. Insgesamt zwei Millionen Mark werde die Ausstellungsstätte kosten; das Geld soll weitgehend von Sponsoren kommen.
Die finden sich auf der ganzen Insel, hofft Hansen: „Für Sylt sind die Walfänger besonders charakteristisch.“ Diese Tradition sei bisher nicht ausreichend dargestellt. lno
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