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Rätselraten um den PKK-Chef Abdullah Öcalan

■ Er selbst behauptet, er sei in Kurdistan, türkische Medien dagegen berichten, er sei in Moskau

Istanbul/Ankara (AFP/taz) – Kurz vor den ersten direkten Verhandlungen zwischen Ankara und Damaskus hat der türkische Präsident Süleyman Demirel gestern eine „letzte“ Warnung an den Nachbarstaat Syrien gerichtet. Der militärische Druck werde aufrecht erhalten, bis die dortige Führung ihre Unterstützung für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) endgültig einstelle, sagte Demirel bei einem Besuch in der Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien. „Wir sind für eine friedliche Lösung, doch das heißt nicht, daß wir schwach sind.“

Die Türkei wirft Syrien vor, die PKK logistisch zu unterstützen und PKK-Chef Abdullah Öcalan jahrelang Schutz gewährt zu haben. Ankara hat deshalb mit Angriffen auf PKK-Einrichtungen in Syrien gedroht. Unterhändler beider Seiten wollten sich gestern erstmals an einen Tisch setzen.

PKK-Chef Öcalan bestritt unterdessen, sich noch in Syrien aufzuhalten. „Ich befinde mich nicht in Syrien, sondern in Kurdistan“, erklärte der PKK-Chef nach Angaben der PKK-nahen Nachrichtenagentur Dem. Öcalan bestätigte aber, daß er von Zeit zu Zeit nach Syrien reise, „um dort das kurdische Volk zu besuchen“. Die türkische Zeitung Hürriyet berichtete dagegen gestern, der PKK- Chef sei von Syrien aus mit einer Sondermaschine nach Rußland gebracht worden.

Bisher galt es als offenes Geheimnis, daß Öcalan einen Wohnsitz in Damaskus sowie in Sahle, im syrisch kontrollierten Bekaa-Tal im Libanon, hat. Journalisten hatten dort mehrfach Interviews mit ihm geführt.

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