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Emotion gegen Bremen

■ Wieso Firma Eldra Achim schöner fand

Der Mercedes-Zulieferbetrieb Eldra errichtet nicht in der Hemelinger Marsch seinen neuen Bremer Betrieb, sondern im Achimer Gewerbegebiet. Warum, das beschäftigte gestern die Bürgerschaft.

Während CDU-Wirtschaftssenator Josef Hattig vor sechs Wochen (vgl. taz 5.10.) behauptet hatte, das bayerische Unternehmen habe sich „betriebswirtschaftlich nachvollziehbar“ für Niedersachsen entschieden, sagte er diesmal in etwa das Gegenteil. „Unternehmerische Entscheidungen haben immer auch eine emotionale Größe“, plauderte er aus dem Nähkästchen, „persönliche Beziehungen mit Achim“ seien „in besonderer Weise genutzt worden“. Damit spielte Hattig auf die Tatsache an, daß ein Unternehmensberater von Eldra, der früher bei Daimler Logistik-Chef war, in Achim wohnt. Das offizielle Eldra-Argument, daß das Nachtfahrverbot für das Unternehmen abschreckend gewesen sei, wischte Hattig vom Tisch: Der Bausenator habe die Bereitschaft signalisiert, eine Ausnahme zu machen. Ist der Weg von Achim zum Daimler-Werk, egal wie man fährt, nicht kürzer als der aus der Hemelinger Marsch? Wenn der Hemelinger Tunnel allerdings früher gebaut worden wäre und wenn die Hemelinger Marsch früher erschlossen worden wäre, konterte Hattig gegenüber dem wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Detmar Leo, dann hätte die Lage für Eldra vielleicht anders ausgesehen.

Als für Zulieferer interessante Fläche brachte Hattig auch die Osterholzer Feldmark ins Spiel: „Die Osterholzer Feldmark ist ein Gewerbegebiet“, formulierte Hattig, „das man in einen Denkprozeß einbeziehen muß.“ K.W.

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