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Examens-Eklat: Staatsanwalt ermittelt

■ Chef des Prüfungsamts soll Inhalt von Jura-Klausuren verraten haben

Jahrelang stritten sich die Juristen von Humboldt- und Freier Universität vor dem Verwaltungsgericht, jetzt liegt die Akte beim Staatsanwalt: Wie Justizsenator Ehrhart Körting (SPD) jetzt mitteilte, wird seit zwei Monaten gegen den Präsidenten des Justizprüfungsamts, Klaus-Peter Jürgens, ermittelt. Das Verfahren stehe „im Zusammenhang“ mit dem Vorwurf, Jürgens habe in seinem Repetitorium an der HU 1994/95 auf den Inhalt einer bevorstehenden Prüfungsklausur hingewiesen. Körting bezeichnete die damalige Praxis, Repetitorien von Mitarbeitern des Prüfungsamts abhalten zu lassen, als „sehr unglücklich“.

Damit distanziert sich der Senator deutlich von seiner Vorgängerin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD). Sie hatte es seinerzeit ausdrücklich „bedauert“, daß Jürgens und zwei seiner Mitarbeiter auf Drängen des FU-Präsidenten ihre Lehrtätigkeit an der HU aufgeben mußten. Mit den „haltlosen“ Vorwürfen, so Peschel-Gutzeit damals, wolle die Freie Universität lediglich das „erfolgreiche“ Lehrkonzept der HU „diskreditieren“.

Mittlerweile hat das Verwaltungsgericht (VG) einer FU-Studentin recht gegeben, die durch die Hilfestellung für die HU-Studenten ihre Chancengleichheit verletzt sah. Vor Gericht hatte Jürgens erklärt, er sei „hundertprozentig sicher“, eine bestimmte Sonderproblematik des Prüfungsfalls mit den Studenten nicht besprochen zu haben. Die Mitschrift eines anonymen Zeugen belegte nach Ansicht des Verwaltungsgerichts jedoch das Gegenteil. In Juristenkreisen wird daher vermutet, daß die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage ermittelt. rab, plu

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