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SPD hält Stromtarife der Bewag für unangemessen

■ SPD-Geschäftsführer Norbert Meisner fordert Weitergabe der Bewag-Gewinne an Kunden

Die SPD hat den Energieversorger Bewag aufgefordert, seine Gewinne nicht nur an die Aktionäre weiterzugeben. Auch die Stromkunden – private Haushalte ebenso wie die Wirtschaft – müßten von den „unangemessen hohen Stromkosten“ entlastet werden, erklärte gestern SPD-Landesgeschäftsführer Norbert Meisner.

Stromkosten seien ein Wettbewerbsfaktor für den Standort. Der Niedergang der Berliner Industrie habe auch etwas mit den hohen Stromkosten zu tun, die ihre Ursache in der Insel-Situation West- Berlins hatten, betonte Meisner.

Als „provozierend“ bezeichnete es der SPD-Politiker, daß die Bewag die Beibehaltung der hohen Strompreise mit dem Aktionärswechsel begründe. Das Land Berlin hatte im vergangenen Jahr seine Anteile an dem Stromerzeuger an den US-Konzern Southern Energy und die Viag AG/Bayernwerk verkauft. Das Vorgehen des Bundeskartellamtes gegen die Gasag-Preise zeige, daß auch Monopolversorger in Privatbesitz ihre Preise nicht völlig frei gestalten dürfen, so Meisner.

Die Bewag hat nach eigenen Angaben im ersten Quartal des Geschäftsjahres 1998/99 ihr Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 19 Millionen auf 70 Millionen Mark gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert. ADN/taz

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