: „Wir haben den Titel verdient“
■ Feldhockey: Harvestehude zum zweiten Mal Deutscher Meister nach Siebenmeterschießen gegen den Gladbacher HTC
Als Mannschaftskapitän Christian „Büdi“ Blunck unter dem Beifall der 800 Zuschauer den Silberpokal aus den Händen von DHB-Präsident Michael Krause entgegennahm, war der Harvestehuder THC am Ziel seiner Träume. Zum zweiten Mal nach 1996 holten die Hamburger durch ein 4:3 im Siebenmeterschießen gegen den Gladbacher HTC den deutschen Feldhockey-Titel an die Elbe.
Das dramatische und technisch hochklassige Finale im Rüsselsheimer Stadion hatte nach Ablauf der regulären Spielzeit und der Verlängerung 3:3 (3:3, 0:0) gestanden. Der überglückliche Blunck: „Wir haben den Titel verdient, weil wir das beste Team waren und immer offensiv gespielt haben.“
Das 56. Endspiel war erst das dritte Herren-Finale der DHB-Geschichte, das durch ein Siebenmeterschießen entschieden wurde. Die besseren Nerven hatten dabei die Hamburger, bei denen Blunck, der Spanier Javier Arnau, Christian Stengler und Kai Hollensteiner bei einem Fehlschuß des Niederländers Teuin de Nooijer erfolgreich waren. Michael Hilgers, der „Goldtorschütze“ zum Olympiasieg 1992 in Barcelona, und Florian Kunz scheiterten für Gladbach.
In dem hochdramatischen Finale hatte Kunz zuvor mit zwei Strafecken-Treffern (45./51.) neben Oliver Gaul (69.) überhaupt erst für die Verlängerung gesorgt. De Nooijer (46./Siebenmeter), Blunck (65.) und Eiko Rott (68.) hatten für den neuen Meister getroffen, der zum zweiten Mal nach dem 5:3-Halbfinalsieg im Hamburger Derby über den Club an der Alster in die Verlängerung mußte. Die Gladbacher hatten in der Vorschlußrunde den Vorjahrs-Vizemeister SC 80 Frankfurt mit 3:2 ausgeschaltet.
Höchst angetan vom Niveau der Rüsselsheimer Finalrunde zeigte sich Bundestrainer Paul Lissek, der während der beiden Endrunden-Tage nicht weniger als 26 Nationalspieler mit der Erfahrung von über 2400 Länderspielen begutachten konnte. DHB-Präsident Krause spendete einem Halbfinal-Verlierer Lob von höchster Stelle: „Für mich war über die gesamte Saison gesehen der Club an der Alster die beste Mannschaft.“ Alfred Schlenzig
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