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Türkei verlangt von Rußland Auslieferung Öcalans

■ Der PKK-Chef hält sich angeblich in einem Lager 250 Kilometer nördlich von Moskau auf

Ankara/Moskau (AFP/taz) – Die Türkei hat nach eigenen Angaben bei der russischen Regierung offiziell die Auslieferung des Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, beantragt. Aus Regierungskreisen in Ankara hieß es gestern, der türkische Botschafter in Moskau habe das Gesuch am Vorabend beim russischen Außenministerium eingereicht. Von dort hieß es jedoch gestern, offiziell sei nichts über den türkischen Auslieferungsantrag bekannt.

Türkische Zeitungen berichteten, die russische Antwort auf das türkische Ersuchen solle vom Moskauer Außenminister Igor Iwanow überbracht werden, der am Donnerstag zu den Feiern zum 75jährigen Bestehen der Türkischen Republik in Ankara erwartet wird.

Öcalan war nach Angaben der türkischen Regierung aus Syrien nach Rußland geflohen, als Damaskus unter türkischem Druck versprach, alle Vertreter der PKK des Landes zu verweisen. Am Freitag hatte der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz erklärt, Moskau habe die Anwesenheit Öcalans in Rußland bestätigt. Dagegen sagte ein russischer Geheimdienstsprecher gestern, er habe über den Aufenthaltsort Öcalans noch immer keine gesicherten Informationen. Seine Organisation halte in der Frage aber Kontakt mit den türkischen Geheimdiensten.

Türkische Zeitungen meldeten am Dienstag, Öcalan halte sich in einem „PKK-Lager“ in Solnischni in der Gegend von Jaroslawl auf, etwa 250 Kilometer nördlich von Moskau. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu hatte am Montag berichtet, türkische Journalisten hätten das Lager entdeckt. Die Gebäude seien mit PKK-Symbolen versehen gewesen, an einem habe die Aufschrift MED-TV geprangt. Laut Anadolu erklärte ein kurdischer Wächter den Journalisten, daß es sich um ein Studio des PKK-Senders handele.

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