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Les Humphries lebt!

■ ... und zwar in den sehr üppigen Weichzeichnerporno-Soundtrackklischees von Frankreichs Air. Ein Live-Bericht

Etliche coole Bands wußten es schon immer: Zugaben sind scheiße. Hätten Nicolas Godin und Jean-Benoit Dunckel auf sie verzichtet, wären den Zuschauern in der gut gefüllten Großen Freiheit unangenehme Eindeutigkeiten verborgen geblieben: Da wurde aus der Knaben Wunderhorn voll Analogsynthies eine ermüdende Darstellung von Virtuosität, bei der man unwillkürlich zur Hallendecke blickte, um zu prüfen, ob Pink Floyds aufgeblasenes Schwein entlangschwebt. Da wurde aus orchestriertem Wohlklang mit gelegentlichen Vocoderstimmen pures Weichzeichnerporno-Soundtrackklischee – „der Verbleib von Les Humphries ist geklärt“, wurde im Publikum geraunt. Dabei war das Lächeln der beiden Franzosen ansteckend, ihre Versuche, mittels Mikrofoneffekt Barry Whites Stimme und Gestus zu imitieren, ein freundlicher Witz. Als sie die Hits „Kelly Watch The Stars“ und „Sexy Boy“ spielten, kehrte auch die Euphorie zurück, die Air Anfang des Jahres mit ihrem Album Moon Safari ausgelöst hatten: Pop voller Andeutungen und Anspielungen. Doch dann kam die eindeutige Zugabe – quel dommage. Felix Bayer

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