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Zoff im Hemelinger Sozialamt

■ Nur wer gestern nichts mehr zu essen hatte, durfte rein

Die inoffizielle Teil-Schließung des Hemelinger Sozialamts am Rathausplatz gestern war geplant: Um acht Uhr früh wurde nur ein Eingang geöffnet. Binnen kürzester Zeit hatte sich dort eine Schlange von zeitweise 50 Personen gebildet; zur SachbearbeiterIn aber kam nur durch, wer in aller drängenden und verärgerten Öffentlichkeit ein wirklich dringendes Anliegen vortragen konnte. Das kontrollierte ein Mitarbeiter, strategisch plaziert am Treppenaufgang. „Keinen Pfennig mehr im Geldbeutel“ – das galt. Der Ratsuchende durfte nach oben. Viele andere wurden abgewiesen.

„In der Behörde herrschen unhaltbare Zustände“, kritisiert Vera Schumann von der Solidarischen Hilfe. An sie hatten sich Abgewiesene gewandt. Fälle für Kleiderhilfe, Renovierungskosten oder Beratung etwa.

„Sogar wer dringend die Mietübernahme für eine Wohnung bestätigt bekommen mußte, wurde nicht durchgelassen“ – darunter auch Härtefälle. „Eine Schwangere, der Mann schlägt sie.“ Ob die Frau die endlich gefundene Wohnung aber nehmen darf, erfährt sie frühestens am Montag. Hinter den Warteschlangen und der gestrigen Teil-Schließung steckt aus Sicht der Solidarischen Hilfe pure Personalnot.

Das bestätigt die Personalratschefin im Hemelinger Amt für Soziale Dienste, Elke-Marie Schütze. „Uns tut es leid, wie wir die Menschen behandeln müssen“, sagt sie. Von 15 MitarbeiterInnen am Rathausplatz seien gestern aber nur drei Vollzeit-, eine Halbtags- und eine Dreiviertel-Kraft anwesend gewesen. „Seit langem klagen wir über die hohe Arbeitsbelastung und fehlende Springer.“Aber weil die Behörde im Ortsamt siedelt, sind sowohl Innen- als auch Sozialressort zuständig. „Da geschieht nichts. Wir baden das aus.“ ede

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