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Gegen Pinochet

■ Chilenisches Ehepaar zeigt Diktator an

Einen Tag nach einer ersten Anzeige zweier Exil-Chilenen aus Nordrhein-Westfalen gegen den früheren chilenischen Militärdiktator Augusto Pinochet haben gestern zwei Chilenen in Hamburg Strafanzeige gegen ihn erstattet. Der Vorwurf lautet auf Verdacht des Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Freiheitsberaubung und schwere Körperverletzung.

Das Ehepaar Guillermo und Elisa Cornejo Campos wurde eigenen Angaben zufolge in den 70er Jahren in Chile verhaftet und gefoltert. Die Anzeige bezieht auch ihren Sohn Raúl mit ein. Seit dem 16. Juni 1976 ist der damals 29jährige spurlos verschwunden. Er hatte in der bulgarischen Botschaft Asyl beantragen wollen, war jedoch von den Schergen Pinochets verhaftet worden. Sein Bruder war der letzte, der ihn lebend gesehen hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird die Anzeige nun an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe weitergeleitet.

„Für das Hamburger Ehepaar ist nun zu klären, ob auf den Ex-Diktator das deutsche Recht zur Anwendung kommen kann“, erklärte Campos' Rechtsanwalt Klaus Piening. „Was wir tun konnten, haben wir getan.“ taz

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