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Lokalkoloratur

Er mache sich, behauptete der Jubilar vor Jahren schon, „das Leben durch Sarkasmus erträglich bis fröhlich“. Und das nun schon seit fast 52 Jahren in aller Öffentlichkeit. Solange gibt es bereits den Spiegel, aber der Mann, der „das deutsche Nachrichtenmagazin“ zu dem gemacht hat, was es ist, wird erst 75. Heute hat Rudolf Augstein Geburtstag, und wer Zweifel daran hat, wie sehr er sich um den Journalismus verdient gemacht hat, braucht nur mal einen Blick in den Focus zu werfen. Franz Josef Strauß wurde von Augsteins Magazin 1962 aus dem Amt gekippt und Uwe Barschels Waterkantgate 1987 aufgedeckt. Die Enthüllungen der Schnüffelpraktiken deutscher Geheimdienste („Lauschangriff auf Bürger T.“, 1979) und der Korruptionsaffären Neue Heimat und Flick (beides 1982) kann das Blatt sich zuguteschreiben. Gründe zuhauf für Legenden, und deren ranken sich viele um den „Alten von der Brandstwiete“ in Hamburg, der sich „geehrt“ fühlt, wenn man ihn des Zynismus zeiht: „Ich bin gerne Zyniker.“ Gerade deshalb: Herzlichen Glückwunsch. smv

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