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Zahl der Flüchtlinge steigt

Bonn (dpa/epd) – Wegen der Flüchtlinge aus dem Kosovo ist die Zahl der Asylbewerber in Deutschland insgesamt gestiegen. Von den gut 10.500 Asylsuchenden stammte im Oktober nahezu jeder zweite aus der Bundesrepublik Jugoslawien, 90 Prozent davon kommen aus dem Kosovo. Das sei der höchste Stand seit Januar 1994, teilte das Bundesinnenministerium gestern mit. Innenminister Otto Schily (SPD) sprach sich dafür aus, weiteren Druck auf die Regierung Jugoslawiens auszuüben. „Der weitere Anstieg der Asylbewerberzahlen aus der Bundesrepublik Jugoslawien zeigt, wie wichtig es ist, daß die Verhältnisse in der Bürgerkriegsregion Kosovo befriedet werden“, sagte Schily. Außerdem müsse alles Erforderliche unternommen werden, die Flüchtlingsprobleme vor Ort zu lösen. Erneut sprach sich der Minister dafür aus, die einseitige Belastung Deutschlands bei der Aufnahme von Flüchtlingen innerhalb der EU zu ändern. Eine prinzipielle Vereinbarung innerhalb der EU über eine andere Lastenverteilung bei der Aufnahme von Flüchtlingen sei dringlich. „Dies wird ein Schwerpunkt der deutschen EU-Präsidentschaft in der ersten Jahreshälfte 1999 sein“, kündigte Schily an. Seit Januar dieses Jahres kamen über 27.000 Asylsuchende aus Jugoslawien – zum überwiegenden Teil Kosovo-Albaner – nach Deutschland.

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