: Rätsel & Lektüre
■ Wer die Mongolei lieber mit der Phantasie bereisen will, dem sei der historische Roman
„Der Mongole“ empfohlen. Das Buch handelt von dem jungen, traditionskritischen Nomaden Kali- Mongu, der im zehnten Jahrhundert durch die Begegnung mit einem jungen Siedlermädchen auf den „Pfad der Erkenntnis“ gelangt. Authentischer Hintergrund, vereint mit östlicher Mystik, das ist die Essenz dieses Romans. Zehn Exemplare des Buches verlosen wir für die richtige Lösung unseres Reiserätsels.
Die Preisfrage lautet: Wie oft kommt der Buchstabe „a“ in der einheimischen Schreibweise des Ortes Ulan Bator vor (bei Verwendung lateinischer Buchstaben)? Die Antwort ist auf diesen Seiten zu finden.
Postkarte mit dem Lösungswort an taz-Werbung, Kochstr. 18, 10969 Berlin.
Ulan Bator ruft bei dem ungarischen Romancier László Krasznahorkai nur klaustrophobische Zustände hervor. Die Vorstellung, auf seinem Weg nach China länger dort festzusitzen – sein Zug hält aus unerklärlichen Gründen mehrere Tage –, ist ihm unerträglich. Ulan Bator, das ist ewiges Verharren in einem sozialistisch-zeitlosen Desaster. Die häßliche Schultasche, die er aus seiner Schulzeit in Ungarn vor dreißig Jahren kennt, sieht er in den rauhen Mengen der Einheitsproduktion noch heute auf den Straßen der Stadt.
Aber es sind auch andere Perspektiven möglich. Auf den Spuren von Dschingis Khan und Timur Lenk, den zwei Männern, die im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert mongolische Großreiche schufen, reist Christine de Weck durch das gesamte Zentralasien, von Japan bis Indien.
Timur, auch Tamerlan genannt, war schon für das Europa des sechzehnten Jahrhunderts eine faszinierende Figur. Mit einer konzentrierten Mischung aus Ruchlosigkeit und Umsicht brachte er es vom Häuptling einer Nomadensippe zum Herrscher über ganz Asien. Das veranlaßte Christopher Marlowe, Enfant terrible der Shakespeare- Zeit, ihn zum Helden seiner Tragödie über Macht, Gerechtigkeit und Schicksal zu machen: „Tamburlaine The Great“. Er nannte sich selbst „Geißel der Menschheit“ und eroberte gnadenlos Land um Land.
Wer mehr der Gegenwart als der großen Vergangenheit verbunden ist, sei auf den Bericht von Peter Staisch (ehemaliger Chefredakteur von n-tv) und Werner M. Prohl (Projektberater in der Mongolei) verwiesen. Die Autoren sehen, im Gegensatz zu Krasznahorkai, das Land – nach jahrhundertelanger Vorherrschaft erst Chinas, dann Rußlands – unterwegs in Richtung Zukunft. maha
zur Demokratie. Bouvier 1998, 164 S., 29,80 Mark
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