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Ökologisches Bauen und Sanieren

■ Buchvorstellung: Ergebnisse eines Kongresses der Ökologischen Forschungsinstitute

Viele neuen Krankheitsbilder der letzten Jahrzehnte haben vornehmlich nichts mit Viren und Bakterien zu tun, sondern mit dem Wohnen. Zu diesem Thema veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF) gemeinsam mit dem Allergie-Verein in Europa (AVE) einen Kongreß „Ökologisches Bauen und Sanieren“. Die Ergebnisse wurden in mehr als 40 Einzelbeiträgen zusammengestellt und unter gleichem Namen veröffentlicht.

Unterteilt ist das Buch in 10 Themenbereiche, zu denen es jeweils mehrere, teils kontroverse Texte gibt. Grundlage aller ist die Definition von „Gesundheit“ nicht allein als das „Freisein von Krankheit“. Zu „Gesundheit“ gehören auch die schwer meßbaren Attribute physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden. Behandelt werden beispielsweise „Innenraumbedingte Krankheiten“ aus wohnmedizinischer Sicht und mit den Aspekten Allergene, Immunologie und Überempfindlichkeit bei Umweltschadstoffen, außerdem die Wirkung von Pyrethroiden, die in Innenräumen als Insektizide verwendet werden. Innenraumbelastungen werden unter anderem hinsichtlich des Phänomens „Fogging“ untersucht, jene vor allem in der kalten Jahreszeit auftretenden rußähnlichen Schwärzungen an kalten Oberflächen, aber auch in Küchenschränken und auf Geschirr. Weitere Themen: Belastung von Wohnräumen durch Kraftstoffe sowie Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, Schimmelpilze, Energiesparen, Haustechnik, Bodenbeläge, PCP und elektromagnetische Felder. Veröffentlicht sind auch Qualitätsstandards zur Bewertung von Bauten unter ökologischen Gesichtspunkten (AGÖF-Haus).

Mit einem der üblichen Bau- Ratgeber hat das Werk allerdings nichts zu tun. Der Laie, selbst der an gesundem und umweltgerechtem Bauen Interessierte, dürfte bei diesem Kompendium an Wissen und Daten schlechterdings rasch das Handtuch werfen. Es ist ein Buch von Wissenschaftlern für zumindest einschlägig Vorgebildete. Populäre Literatur zu diesem Thema ist inzwischen schon recht weit verbreitet, wohingegen fundierte wissenschaftliche Grundlagen oft nur Spezialisten zugänglich sind – und teuer. Gutachter, Bau- und Umweltwissenschaftler, auch Juristen, finden mit diesem Buch zu einem erschwinglichen Preis zitierfähiges Arbeitsmaterial. alo

Diel u.a. (Hrsg.): „Ökologisches Bauen und Sanieren“. C.F. Müller Verlag, Hüthig GmbH, 386 Seiten, 89 DM, ISBN 3-7880-9901-1

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