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Umweltschutz in den Schulen

■ Eine Broschüre hilft, neue Konzepte zu entwickeln

„Der letzte macht das Licht aus!“ – nicht geflügeltes Wort, sondern Mahnung des aus dem Raum eilenden Lehrers an den Klassensprecher. Das funktioniert. Manchmal. Meistens nicht. Und der Stromzähler tut seine Pflicht. Es geht auch anders. Tilman Langner hat Konzepte entworfen, mit denen Lehrer gemeinsam mit den Schülern komplette Fahrpläne zum Thema „Umweltbildung“ entwickeln können. Was sich zunächst etwas dröge anhört, wird mit Langner interessant. Am Anfang steht die Bestandsaufnahme. Erst wenn alle Schwachstellen erkannt sind, lassen sich Wege zu ihrer Beseitigung entwickeln. Dabei kann Energiesparen als Schulprojekt richtig Spaß machen, wenn der Lehrer zuvor seine Hausaufgaben erledigt hat. Oftmals reiche es allerdings nicht, Schwachstellen zu kritisieren und Lösungsideen zu entwickeln. „Ob Sie Ihre Vorschläge umsetzen können, hängt auch von zufälligen Faktoren ab – etwa von Ihrem Durchsetzungsvermögen oder von den Interessen Ihrer Kollegen.“ Hier spricht ein Praktiker, was der Broschüre und dem Konzept sehr zugute kommte, denn theoretische Ansätze füllen bereits zuhauf so manche Schublade und bleiben dort ewig liegen. Probleme mit den Kollegen lassen sich überwinden, wenn „es Ihnen gelingt, den Umweltschutz fest in die Organisationsstruktur Ihrer Schule zu integrieren“, weiß der Autor. „Bauen Sie ein Umweltmanagement auf“, rät er, und gibt auf 150 Seiten Rezepte, damit es funktioniert. Bietet der erste Teil das Wissen um die Grundlagen von Energiesparmaßnahmen, gibt der zweite Teil sehr detaillierte Checklisten und Fragebögen, mittels derer man das Potential aller Möglichkeiten an jeder Schule ermitteln kann. Dem Projektkurs steht nichts im Wege, denn das Kopieren der Arbeitsmaterialien ist ausdrücklich erlaubt. alo

Tilman Langner: „Umweltschutz in Schulen“, 20 DM. Bezug: Umweltbüro Nord, Angeroder Straße 1, 18461 Pöglitz, Telefon und Fax (038320) 50598

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