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Einbürgerungswillige sollen Deutsch können

Berlins Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) fordert, daß Deutschkenntnisse zur Voraussetzung für eine Einbürgerung gemacht werden. In anderen Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden stelle sich niemand diese Frage, sagte John. „Ohne deutsche Sprachkenntnisse gibt es keinen Arbeitsplatz und keinen gesellschaftlichen Aufstieg.“ Das deutsche Gefälligkeitsdenken in diesem Punkt verweigere letztlich die angestrebte Integration. Deutschkenntnisse müßten jetzt erst recht zur Voraussetzung gemacht werden, da nach dem Willen der Bundesregierung die Aufenthaltsdauer für Einbürgerungswillige von 15 auf acht Jahre halbiert werde. Diese Voraussetzung sei 1991 abgeschafft worden, „weil man annahm, daß jeder Mensch, der sich seit 15 Jahren in Deutschland aufhält, der Sprache mächtig ist“. Einen Sprachtest im eigentlichen Sinn befürwortet die Ausländerbeauftragte nicht. „Der Antrag auf Einbürgerung muß einfach in deutscher Sprache gestellt und begründet werden“, meinte sie. Statt dessen wolle sie lieber ein Anreizsystem schon bei der Einreise schaffen: „Wer eine Einreiseerlaubnis möchte, verpflichtet sich gleichzeitig, an einem Sprachkurs teilzunehmen. Wenn er Deutsch kann, erhält er dafür früher eine Arbeitserlaubnis“, sagte die Politikerin. dpa

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