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Beinharte Juniorpartner

■ Grüne fordern fünf Senatorenposten im Falle eines rot-günen Wahlsieges 1999

Die Bündnisgrünen wollen sich im Falle eines Sieges bei der Abgeordnetenhauswahl im Oktober 1999 nicht mit der Rolle eines schwachen Juniorpartners der SPD begnügen. „In einer rot-grünen Koalition in Berlin müssen wir der Reformschrittmacher sein“, sagten die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Renate Künast und Michaele Schreyer. „Wenn die Sozialdemokraten glauben, sie könnten uns in Berlin die Koch-und-Kellner- Nummer servieren, dann wird das rot-grüne Gericht in der Küchendurchreiche steckenbleiben.“ Die SPD werde bei den Grünen nach einem Wahlsieg auf ein „paar Leute treffen, die das Geschäft beinhart verstehen“.

Gegenüber der SPD, die bei der Bundestagswahl 37,8 Prozent der Stimmen erreichte, strebe man ein „Kräfteverhältnis von zwei zu eins“ an, sagte Schreyer. Bei der Verteilung der Senatsposten in einer möglichen rot-grünen Regierung würden sich die Grünen deshalb auch am Beispiel des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) orientieren, der dem Koalitionspartner SPD seinerzeit fünf von zehn Ressorts zugestanden habe.

Scharfe Kritik äußerten sie an der SPD: „Bisher hat die SPD nicht den Mut aufgebracht, den Schwung des Bundestagswahlsiegs aufzunehmen.“ Die SPD gebärde sich als Boot, das weder Steuermann noch Zielrichtung habe und „eine schwankende Politik“ betreibe. „Wir erwarten, daß auch die SPD eine rot-grüne Wechselstimmung produziert.“ ADN

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