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Kokain auf dem Männerklo, Speed auf der Tanzfläche

Vor dem Eingang zur Neustädter Disco „Bambu“ drängen sich junge Leute aus Hamburg und anderen Teilen Norddeutschlands. Sie zahlen 20 Mark Eintritt – und werden drinnen von einem Zivilen Streifenkommando (ZSK) der Polizei nach Ecstasy, Speed, Kokain und Haschisch durchsucht.

Denn „Bambu“-Geschäftsführerin „Pam“ Kroll kooperiert an diesem Abend mit der Polizei. Der Einsatz in der Disco und auf den angrenzenden Parkplätzen wurde mit ihr abgesprochen und gewissenhaft vorbereitet.

Zwar habe sie nichts gegen Leute, „die mal eine Pille schmeißen“ oder „Gras rauchen“, beteuert Kroll. Aber von Dealern in ihrer Disco will sie nichts wissen: „Die fliegen sofort raus.“ Die Polizeiaktion sieht sie dennoch mit gemischten Gefühlen. „Ich wurde selbst mal mit 14 Jahren nachts von Beamten nach Hause gebracht“, erinnert sie sich. Das wünsche sie niemandem.

Doch Krolls Sorgen sind grundlos: Gedealt wird an diesem Abend nicht im „Bambu“. Die Notizbücher der ZSK-Beamten füllen sich nur mit kleinen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Ab und an finden die PolizistInnen ein Gramm Haschisch, meist aber nur kleine Mengen der synthetischen Drogen Speed und Ecstasy. Die auf der Herren-Toilette der Diskothek sichergestellten drei Gramm Kokain muten da schon als dicker Fang an. lno

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