: Unterm Strich
Jawoll, mischt euch ein, Kulturschaffende dieser Republik! So wie in Schwerin, wo die Kritik am Koalitionsvertrag von SPD und PDS nicht abebbt. Der geschäftsführende Intendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, Joachim Kümmritz, sagte gestern, er vermisse zum Beispiel Aussagen zum künftigen Umgang mit den Theatern im Lande. Die Bühnen mit ihrem jährlichen Landeszuschuß von 70 Millionen Mark seien der finanziell größte Brocken in der Kulturförderung. Gleichzeitig litten sie unter ständigem Kostendruck wegen steigender Tarife bei gleichbleibender und teilweise sogar sinkender Förderung. „Wir haben ein Theaterproblem, jeder kennt es seit Jahren, und da wundert es mich, daß dazu keine Aussagen kommen.“ Insgesamt ist Kümmritz „zu dünn“, was in der Koalitionsvereinbarung zur Kultur gesagt wird. Den Sinn einer in dem Papier angeregten Stiftung zur Verwaltung der Kulturfördermittel des Landes bezweifelt er. Eine Stiftung, wie im Koalitionsvertrag beschrieben, werde auch nichts anderes tun als die Politik.
In Leipzig ist gestern das Theaterfestival euro-scene eröffnet worden. Bis Sonntag werden vierzehn experimentelle Produktionen aus Europa gezeigt, vor allem aus dem Bereich Tanz. Zur Eröffnung tanzte Cesc Gelabert aus Barcelona ein Solo des deutschen Choreographen Gerhard Bohner (1936 bis 1992) nach Bachs „Das Wohltemperierte Klavier“.
Die deutschen Galeristen möchten den Jüdischen Weltkongreß bei der Suche nach in der NS-Zeit geraubtem jüdischem Kunstbesitz unterstützen. Dazu könne die vom Jüdischen Weltkongreß kürzlich angekündigte Liste mit rund 2.000 Namen von Kunsthändlern, die vermutlich in die Raubaktionen verstrickt waren, auf der Internet-Seite des Bundesverbandes Deutscher Galerien veröffentlicht werden. Das bot der Verband, dem rund 250 Kunsthändler angehören, gestern in Köln an.
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