: Einblick: Homöopathen ohne Grenzen
Heute in einer Woche fährt Matthias Strelow wieder nach Mostar. Der Hamburger Heilpraktiker ist einer von 17 HomöopathInnen aus dem Bundesgebiet, die abwechselnd jeweils für ein bis zwei Wochen unentgeltlich in einer Praxis im Ostteil der geteilten Stadt arbeiten. Seit Sommer 1996 existiert das Projekt „Homöopathie in Bosnien“, bis Dezember 2002 soll es weitergeführt werden. In die Praxis, die im Januar 1997 eröffnet wurde, kommen vor allem Menschen mit dem „Post-War-Syndrom“, sie leiden unter Herz-Kreislaufstörungen, Asthma, Diabetes, Depressionen und schweren Angstzuständen.
Daß die homöopathische Behandlungsweise da der richtige Weg sei, davon ist Projektleiterin Elisabeth von Wedel überzeugt. Viele der traumatisierten PatientInnen, berichtet sie, seien schulmedizinisch übertherapiert: „Da wurde mit Kanonen auf Spatzen geschossen.“ Deshalb werden seit Oktober 1997 auch bosnische ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen und Hebammen zu HomöopathInnen ausgebildet.
Träger des Projekts sind die „Homöopathen ohne Grenzen“. Die deutsche Sektion der europaweiten Förderation, die bereits 1984 in Frankreich gegründet wurde, wurde im Mai 1998 in Berlin ins Leben gerufen. Langfristiges Ziel der Föderation ist es, wie „Ärzte ohne Grenzen“ eine sogenannte NGO (Non-Governmental Organization) zu werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Verbreitung und Bekanntmachung der Homöopathie – zum einen durch Ausbildungsprogramme für ÄrztInnen und andere in Heilberufen Tätige. Zudem soll durch konkrete humanitäre Hilfe – wie in Bosnien – die Homöopathie als medizinische Grundversorgung etabliert werden. Ab dem kommenden Jahr plant der deutsche Verein ein Ausbildungsprogramm für ÄrztInnen in Togo und Benin.
Annette Weise
Spendenkonto: Homöopathen ohne Grenzen e.V., Deutsche Ärzte- und Apothekerbank Berlin, Oberkonto: 000 455 10 60, Unterkonto Mostar: 010 455 10 60, BLZ: 100 906 03
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