Löscharbeiten auf der „Pallas“ verzögern sich

■ Solange das Feuer brennt, kann kein Öl abgepumpt werden. 1.600 Seevögel verendet

Berlin (dpa/rtr/AP) – Das Feuer auf dem Holzfrachter „Pallas“, der vor der Nordseeinsel Amrum Öl verliert, schwelt vorerst weiter. Denn der Beginn der Löscharbeiten hat sich erneut verzögert. Ein Bundeswehr-Hubschrauber konnte einen drei Tonnen schweren Stromgenerator für die Löscharbeiten wegen Nebels statt Donnerstag erst am Freitag auf das Wrack bringen. Das schleswig-holsteinische Umweltministerium glaubt nicht mehr daran, daß die Brandbekämpfung noch bis Montag abgeschlossen sein wird. Bis das weitere Auslaufen von Öl unterbunden werden könne, werde es eher noch Wochen als Tage dauern. Am Montag soll die aus Rotterdam angeforderte Hubinsel „Barbara“ bei der „Pallas“ eintreffen.

Das Ende des Schwelbrandes auf der „Pallas“ ist Voraussetzung dafür, daß das Öl endlich aus dem Schiff abgepumpt werden kann. Dazu wollen niederländische Spezialisten den Rumpf des Frachters mit Wasser vollpumpen. Die Löschexperten fürchten allerdings, daß durch den erhöhten Druck infolge des Flutens das Wrack vollständig auseinanderbrechen könnte.

Um die Temperaturen von derzeit bis zu 1.000 Grad zu senken, wurden Löcher in die Bordwand gebohrt. Ursprünglich waren 600 Tonnen Schweröl und rund 150.000 Liter Dieselöl an Bord des Frachters. Mit dem Abpumpen kann voraussichtlich erst Mitte nächster Woche begonnen werden.

Das Umweltministerium berichtete weiter von weiteren leichten Ölverschmutzungen auf den Inseln Amrum, Föhr, Pellworm und Halligen. Bereits 500 Kubikmeter Sand-Öl-Gemisch wurden von den Stränden weggeschafft. Insgesamt habe sich die Lage aber entspannt. Derweil sterben immer noch verölte Seevögel. Bislang sind 1.600 Vögel tot gefunden worden oder mußten von den Helfern getötet werden. Rund 20.000 ölverschmierte Vögel wurden bereits gesichtet. kap