: Am Ende doch keine Nullniederlage
■ Der FC St. Pauli strebt nach einem 53:7-Kantersieg über die Hamburg Exiles den Wiederaufstieg in die Zweite Rugby-Liga an
„Wir sind wieder zurück“, verkündet Spielertrainer Paul McGuigan stolz. Mit einem deutlichen 53:7 deklassierten die Rugby-Spieler des Regionalligisten und Absteigers FC St. Pauli den Lokalrivalen Hamburg Exiles am vergangenen Sonnabend. In der ersten Halbzeit ließ St. Pauli dem Gegner keine Chance zum Punkten und führte schließlich 46:0. Ein kurzes Paß- und Laufspiel vorwiegend über die Mitte sicherte den Ballbesitz und Punkte. Aber bot sich eine günstige Gelegenheit, nutzten sie die St. Paulianer, um auch mit langen Läufen und weiten Tritten Raum zu gewinnen.
In der zweiten Hälfte war die Luft raus, was zum Teil daran lag, daß nunmehr St. Pauli nur noch Spieler unter 21 Jahren auf dem Feld hatte. Trotzdem spielten sie druckvoller und aggressiver als die Exiles. Diese konnten kurz vor Schluß einen Abstimmungsfehler ausnutzen, der durch die Unerfahrenheit des jungen Gegners entstand. Mit einem erhöhten Versuch rettete Thomas Ernst sein Team vor einer schmachvollen Nullniederlage. Zu den besten Spielern des FC St. Pauli gehörten Friedrich Michau und Ivan Zivojinovic: Der 19jährige Teamkapitän Michau eröffnete wie üblich den Punktereigen, und der 18jährige laufstarke Serbe Zivojinovic war selten mehr als fünf Meter vom Ball entfernt.
Paul Hinds-Johnson, Trainer der Exiles, mußte eingestehen, daß sein Team den Fehler vergangener Spiele wiederholte: „Während St. Pauli gleich geschlossen spielte, haben meine Leute die erste Halbzeit verschlafen.“ Für McGuigan war dieses Match mehr als nur ein weiterer Sieg über einen langjährigen Lokalrivalen: „Trotz der wackeligen zehn Minuten in der zweiten Hälfte haben wir bestätigt, daß wir die führende Mannschaft in Hamburg sind.“ Damit zielt er auf den erfolglos in der 2. Bundesliga spielenden Hamburger Rugby Club. „Es ist eine super Leistung, wenn eine so junge Mannschaft gegen ein wesentlich erfahreneres Team wie die Exiles besteht.“ Das stärkt das Selbstvertrauen der Jungs, und sie können gelassener der Aufstiegsrunde Anfang nächsten Jahres entgegensehen. Edwin Feindt
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