piwik no script img

Shell fordert Solarpfennig

■ Der Mineralölkonzern setzt auf erneuerbare Energien und verlangt nach Förderung

München (dpa) – Der Ölkonzern Shell will sein Tankstellennetz schrittweise auf erneuerbare Treibstoffe aus Biomasse oder Solarwasserstoff umrüsten. „Dazu gründen wir gerade eine Wasserstoff-Firma“, sagte das Shell-Vorstandsmitglied Fritz Vahrenholt dem Focus. Die kommenden Brennstoffzellen-Autos mit Wasserstoffantrieb würden aber zunächst noch Benzin benötigen. Deshalb habe Shell einen Umwandler entwickelt, der aus Benzin oder Diesel Wasserstoff erzeuge.

Vahrenholt forderte von der Politik eine „verläßliche Flankierung“ erneuerbarer Energien. „So könnte fossiler Brennstoff Zukunftsenergien mitfinanzieren – etwa durch einen Solarpfennig.“ Niemand würde an der Entwicklung von Wasserstoffautos arbeiten, wenn Kalifornien nicht die Einführung emissionsfreier Autos vorgeschrieben hätte.

„Weil es 30 bis 40 Jahre dauert, neue Energieträger zu etablieren, müssen wir sofort mit der Nutzung von Sonne, Wind und Biomasse beginnen“, sagte Vahrenholt. Die Planungsperspektive der Politik sei zu kurz. Wegen der Globalisierung gehe zudem die „Zukunftskompetenz immer mehr auf Firmen“ über. „Oft ist wichtiger, was uns Umweltschützer ins Stammbuch schreiben als Regierungen“, sagte der ehemalige Hamburger SPD-Umweltsenator.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen