: Zwei Milliarden Mark für arbeitslose Jugendliche
■ Eckpunkte für neues Sofortprogramm beinhalten Arbeitgeberzuschüsse und Teilzeit-ABM
Berlin (taz) – Zwei Milliarden Mark soll das neue Sofortprogramm kosten, mit dem die rot- grüne Regierung die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen will. 100.000 Jugendliche sollen durch dieses Programm eine Ausbildungs- oder Arbeitsmöglichkeit bekommen. Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht der Frankfurter Rundschau.
Die Eckpunkte des Programms würden wahrscheinlich in der kommenden Woche im Kabinett vorgestellt, hieß es im Arbeitsministerium. Im Programm seien Ausbildungszuschüsse, Teilzeit-ABM und Trainingsprogramme vorgesehen, so berichtet die Zeitung. Von den zwei Milliarden Mark sollen laut dem Bericht 600 Millionen Mark aus dem Europäischen Sozialfonds kommen, weitere 600 Millionen wird die Bundesanstalt für Arbeit an Sachkostenzuschüssen für ABM-Plätze beisteuern.
Das Programm zielt auf Jugendliche ab, die keine Lehrstelle finden, und junge Leute, die nach der Ausbildung keinen Job bekommen.
Die öffentliche Hand und das Arbeitsamt zahlen pro Platz im Schnitt 20.000 Mark. Alle Jugendlichen ohne Lehrstelle sollen möglichst bald angeschrieben werden. Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, soll an einem dreimonatigen Trainingsprogramm teilnehmen können.
Danach, so sieht das Programm vor, erhalten die jungen Leute die Chance, wenigstens in einer außerbetrieblichen Einrichtung eine Lehre zu absolvieren. Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung, die länger als ein halbes Jahr arbeitslos sind, sollen auf Teilzeit- ABM-Plätze vermittelt werden, wo sie sich gleichzeitig beruflich qualifizieren. Für solche Teilausbildungen soll es neue Zertifikate geben.
Im Programm übernimmt der Staat auch die Kosten für neue Ausbildungsverbünde, um Lehrstellen in Firmen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu fördern.
Enthält das Programm nur diese Maßnahmen, würden dadurch vor allem schon geltende Maßnahmen aufgestockt. Bisher schon können Jugendliche ohne Lehrstelle aus einem Strauß von Trainingsmaßnahmen, außerbetrieblichen Lehren und auch ABM-Plätzen wählen. Das Problem in der Praxis ist dann, die Jugendlichen etwa aus einer außerbetrieblichen Lehre tatsächlich auf einen „richtigen Job“ in einer Firma zu vermitteln. BD
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