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Ein Gips-Schwanz für den Pottwal

Das Skelett eines Ende Januar vor der nordfriesischen Insel Nordstrand verendeten Pottwals wird zur Zeit von Göttinger Wissenschaftlern präpariert. Bis Ende 1999 soll die Montage des aus rund 180 Knochen bestehenden Skeletts abgeschlossen sein, teilte Präparator Klaus-Dieter Bierwirth vom Zoologischen Institut der Universität mit. Nachdem die Knochen acht Monate lang zur Vorreinigung in einem Wasserbecken hingen, werden sie nun bei 60 Grad einem Waschgang unterzogen. So sollen sämtliche Fettrückstände von den teilweise meterlangen Fragmenten abgespült werden. Sponsoren finanzierten dafür rund 700 Kilogramm Waschmittel sowie eine 2500 Liter fassende Edelstahlwanne.

Mit Messern und Kettensägen hatten im Januar Studenten und Forscher den rund 40 Tonnen schweren Kadaver des Wall-Bullen freigelegt und die Knochen in Containern nach Göttingen transportiert. Allein der Gaumenknochen des Wales wiegt fast eine Tonne. Die vier Meter lange Schwanzflosse des Pottwals dagegen hat sich im Wasserbad aufgelöst. Damit sich das Museums-Skelett Ende 1999 den Besuchern nicht „schwanzlos“ präsentiert, wird in Göttingen bereits an einem originalgetreuen Gipsabdruck gearbeitet. lno

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