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Hollerland-Spendenflut

■ Umweltschützer Gerold Janssen sammelte 20.000 Mark für Ausstellung im Rathaus

3.800 Mark Prozeßkosten hatte Gerold Janssen am Hals. Weil er seinen Protest gegen die Zerstörung des Naturschutzgebietes Hollerland auf das Pflaster vor dem Siemenshochhaus gemalt hatte. Nach wochenlanger Betteltour kann der Umweltaktivist jetzt eine höchst positive Bilanz ziehen. Mehr als 150 Menschen haben rund 13.800 Mark gespendet. Zusätzlich sind noch einmal fast 7.000 Mark beim BUND und beim NABU eingegangen. Macht einen Überschuß von knapp 17.000 Mark.

Wie auf den Spendenaufrufen angekündigt, wird dieses Geld vollständig in den Schutz des Hollerlandes und in eine Großausstellung in der Unteren Rathaushalle fließen. Janssen selbst war völlig überrascht über die Spendenbereitschaft der BremerInnen. Er sagte: „Ich danke allen Unterstützern für ihre solidarische Hilfe.“

Der Termin der Ausstellung im Mai und Juni kommenden Jahres ist übrigens von der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Hollerlandes mit viel Bedacht ausgewählt worden. Janssen: „Der Termin der Ausstellung zwei Wochen vor der Bürgerschaftswahl bietet die beste Gelegenheit, ein breites Publikum über den ökologischen Wert des Naturschutzgebietes und seine Bedrohung durch Bremer CDU- und AfB-Politiker zu informieren.“

Neben dem überwältigenden Spendenaufkommen hat die Bürgerinitiative nach eigenen Angaben noch einen Grund zur Freude. Demnach hat ein Gutachten im Auftrag des Senats zu den „Voraussetzungen und Möglichkeiten eines baulichen Eingriffs in die geschützten Hollerlandflächen“ die Umweltschützer bestätigt. Laut Dieter Mazur von der Ini stuft das Gutachten die Idee der „Autolobby“ im Gegenzug zum Weiterbau der Straßenbahnlinie 4 einfach eine Straße durch das Hollerland zu bauen „aus rechtlicher Sicht als sehr skeptisch ein“. Dazu Mazur: „Eine schallende Ohrfeige für alle, die eine Betonpiste in das geschützte Hollerland gießen wollen.“ Jeti

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