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Schüsse und tödliche Schläge

Unliebsame Politiker und ehemalige Geschäftspartner, die zu Konkurrenten werden, Journalisten, die sich als Grenzgänger zwischen Geschäft und Medienwelt betätigen, stehen in Rußland seit Jahren ganz oben auf der Abschußliste. Seit 1994 wurden allein sechs Abgeordnete der russischen Staatsduma umgebracht. Die meisten Verbrechen blieben unaufgeklärt.

Im April 1994 traf eine tödliche Kugel den Geschäftsmann und Deputierten Anrej Aidserdsis in einem Moskauer Vorort. Die Polizei vermutet als Motiv eine offene Geschäftsrechnung. Im gleichen Jahr wurde Walentin Matemjanow auf offener Straße zu Tode geprügelt – angeblich von „einfachen“ Straßenräubern. 1995 fand die Polizei Sergej Skorochin tot in einem Moskauer Vorort, mit Handschellen an Eisenbahnschienen gekettet. Dem Abgeordneten wurden Unterweltkontakte nachgesagt. Neun Monate später starb Sergej Markidonow an den Folgen einer Schußverletzung während einer Wahlkampfreise im sibirischen Tschita. Im Juli 1998 wurde der Vorsitzende des verteidigungsausschusses der Duma, Lew Rochlin, in seiner Datscha erschossen. Allerdings gestand seine Frau den Mord. Die Untersuchung läuft.

Im Oktober fiel ein Mitarbeiter des Duma-Präsidenten Selsnjew einem Anschlag in St. Petersburg zum Opfer. Angeblich bereitete er die Präsidentschaftskandidatur des Duma-Chefs vor. Vorerst letztes Opfer: Galina Starowojtowa. klh

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