: Geld vom Plüschteddy
■ Hamburg Leuchtfeuer über sein Hospiz und den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember
Am kommenden Dienstag, dem 1. Dezember, findet der jährliche Welt-Aids-Tag statt. Aus diesem Anlaß wird auch der Aidshilfe-Verein Hamburg Leuchtfeuer öffentliche Präsenz zeigen. Gestern stellten Geschäftsführer Ulrich Brauns und Öffentlichkeitsmitarbeiterin Andrea Jacobi die geplanten Aktivitäten vor; gleichzeitig zogen sie eine erste Bilanz der Arbeit des Leuchtfeuer-Hospizes an der Simon-von-Utrecht-Straße, das am 6. Juli dieses Jahres seinen Betrieb aufnahm.
Das Haus ermöglichte bisher über 30 BewohnerInnen ein „selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben und Sterben mit ihrer Krankheit“, etwa je zur Hälfte Männern und Frauen. Zur Zeit wohnen acht Menschen im Hospiz, neben Aidskranken auch solche mit anderen unheilbaren Krankheiten wie zum Beispiel Krebs. Sie werden von 17 hauptamtlichen und etwa 40 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen betreut. Ohne das Engagement der letzteren seien Aufbau und Betrieb des Hauses nicht möglich gewesen, so Hospizleiterin Karin Kliche. Sie helfen in der Küche, am Empfang oder sind als „Buddys“ tätig, das heißt als BegleiterInnen für einzelne BewohnerInnen. Geschult und betreut werden sie von einem festangestellten Koordinator. Die Struktur müsse sich noch festigen, so Jacobi; weitere Freiwillige seien erwünscht.
Benötigt werden auch ständig Geldspenden, denn Kranken- und Pflegekassen bezahlen nur eine Minimalversorgung, nicht die Kosten für die individuelle Betreuung. Daher verkauft Leuchtfeuer ab morgen bis zum 6. Dezember in der Wandelhalle des Hauptbahnhofs Plüschteddys mit roten Schleifen, dem Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aidskranken. Zahlreiche Prominente, von Corny Littmann bis Krista Sager, wollen helfen, die Zotteltierchen unter die Leute zu bringen. Auf dem Weihnachtsmarkt am Gänsemarkt sind sie bis zum 23. Dezember freitags und samstags zu haben.
Da am diesjährigen Welt-Aids-Tag schwerpunktmäßig junge Leute angesprochen werden sollen, wird Hamburg Leuchtfeuer heute und morgen Aufklärungsveranstaltungen an zwei Schulen durchführen. Am 1. Dezember werden die SchülerInnen von einem Informationsstand an der Spitalerstraße aus mit Spendendosen in die Innenstadt ausschwärmen. Jakob Michelsen
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