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„Unerträglich und arrogant“

■ Grüne und PDS gegen Diepgens neue Vorschläge zu geplantem Holocaust-Mahnmal

Jüngste Äußerungen des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU), zum geplanten Holocaust-Denkmal stoßen auf Ablehnung bei Bündnis 90/Grüne und PDS. Diepgens Vorschlag, auf dem Standort der „Topographie des Terrors“ am einstigen Sitz der Zentralen von SS und Gestapo ein Denkmal und eine Erinnerungsstätte zu bauen, sei nicht akzeptabel, sagte gestern die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Grüne im Berliner Abgeordnetenhaus, Michaele Schreyer. Sie warf Diepgen vor, eine „Entscheidung der Volksvertretung zu ignorieren“. Erst im September hatte sich das Abgeordnetenhaus für die Errichtung eines Denkmals im Zentrum Berlins ausgesprochen. Als „unerträglich und arrogant“ bezeichnete die PDS-Landesvorsitzende Petra Pau die Äußerungen Diepgens. Wer davor warne, daß das Zentrum Berlins nicht zu einer „Mahnmeile“ werden dürfe, und darauf verweise, daß Antisemitismus und Nationalismus ihre Ursprünge „wahrlich nicht in Berlin“ hätten, disqualifiziere sich selbst.

Unterdessen hat der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Andreas Nachama, erneut für ein „aktives Mahnmal“ plädiert, „das nicht irgendwo herumsteht“. Das Mahnmal sei eine nationale Frage, „die sich die Gesellschaft in ihrer Hauptstadt stellen muß“. Sie müsse sich fragen, ob sie unweit des Regierungsviertels ein Mahnmal haben wolle, „das an den industriellen Völkermord erinnert, der mitten aus der Hauptstadt organisiert wurde“. dpa/taz

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