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Schwebende Etage

■ Oldenburger Horst-Janssen-Museum vom Kulturausschuß abgesegnet

Bremens EXPO-Pläne floppen. Wenigstens Oldenburg scheint seinen Pflichtbeitrag – ein Museum zu Ehren des genialen Mädchenporno-Malers und Selbstverhäßlichers Horst Janssen – termingerecht abzuliefern. Das hat seinen Preis: Auf den geplanten Architektenwettbewerb mußte, angeblich aus Zeitgründen, verzichtet werden.

So durften die städtischen ArchitektInnen unter Aufsicht von Hochbauamtsleiter Peter Reinig Hand und Lineal anlegen an das Grundstück neben dem Stadtmuseum. Immerhin 1550 qm Ausstellungsfläche galt es zu verstauen auf diesem Bodenwinzling. Letzten Mittwoch wurde der Entwurf im Kulturausschuß abgesegnet. Längst geklärt ist die Finanzierung der 11,8 Mio. Mark Bau- und Entwicklungskosten. Wenn man der Pressemitteilung der Stadt Oldenburg glauben kann, dann werden Janssens wunderbar zerfasert-fahrige Grafiken und Zeichnungen von Bäumen, Träumen und nackten Mädchen auf wilden Stieren in einem eleganten Gebäude beheimatet: „Zur Straße gewendet behauptet sich der Baukörper durch seine geschwungene Form. Der gläserne Sockel und das darüber schwebende weißgeputze Erdgeschoß sind zurückgesetzt, während das ebenfalls weißgeputzte Obergeschoß überragt.“ Immerhin hat ein Architektenwettbewerb den Hamburgern nur den langweiligen Würfel des Kölners Oswald Matthias Ungers eingebracht. Demokratische Offenheit kann auch Nachteile haben, oder?

Außerdem planten die Herren und Damen von der Behörde auch praktisch. Durch den Neubau haben endlich auch RollstuhlfahrerInnen Zugang zum Stadtmuseum. Und vor allem: Das neue Museum hat direkten Zugang zum benachbarten Parkhaus. taz

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