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Viele Vorurteile

■ Die GAL will Infizierte und Erkrankte im öffentlichen Dienst besser integrieren

Die GAL-Fraktion in der Bürgerschaft hat den Senat zum Welt-Aids-Tag aufgefordert, darüber zu berichten, welchen Beitrag die Stadt Hamburg als größter Arbeitgeber für die Integration HIV-Positiver und Aids-erkrankter Menschen im öffentlichen Dienst leistet. „Dank der verbesserten medizinischen Versorgung können und wollen diese Menschen länger im Arbeitsleben verbleiben“, betonte der grüne Abgeordnete Farid Müller gestern. Man müsse darüber nachdenken, wie Arbeitgeber und Vorgesetzte, aber auch KollegInnen ihre HIV-infizierten Kollegen begleiten können. „Die Stadt sollte in Sachen Integration Vorreiterin für andere Kommunen und vor allem für die freie Wirtschaft sein“, forderte Müller.

„Für uns ist dieser Antrag wegweisend“, erklärte Peter Prosche, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Hamburg, „so eine Initiative gab es unseres Wissens in Deutschland noch nicht.“ Der Verein hat erst im Oktober eine dreibändige Studie zum Thema „Arbeit und Beschäftigung für Menschen mit HIV und Aids“ präsentiert. Die darin vorgeschlagenen Kriterien für einen angemessenen Arbeitsplatz sollen nach dem Antrag der GAL auch für die Angestellten im öffentlichen Dienst umgesetzt werden.

„Infizierte benötigen vor allem Offenheit und die zeitliche Flexibilität, die der schwankende Gesundheitszustand und die medikamentöse Therapie abverlangen“, legte Prosche zwei grundlegenden Bedingunge dar. So müßten zum Beispiel Menschen in der Kombinationstherapie ihre regelmäßige Medikamenteneinnahme erklären und deren Nebenwirkungen auffangen können.

Konkrete Fälle sind Müller allerdings noch nicht bekannt. „Es ist noch nicht selbstverständlich, daß man im beruflichen Umfeld mit dem Thema Aids offen und offensiv umgeht“, begründete er die fehlenden Daten über HIV-Infizierte in Hamburgs Behörden: „Da gibt es noch viele Vorurteile.“ else

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