■ Im Prozeß gegen Malaysias Ex-Vizepremier: Ex-Fahrer wirft Anwar sexuelle Nötigung vor
Kuala Lumpur (dpa) – Im Prozeß gegen den früheren malaysischen Vizepremier Anwar Ibrahim hat gestern ein Zeuge homosexuelle Beziehungen zum Angeklagten gestanden. Ein ehemaliger Fahrer des Politikers, Azizan Abu Bakar, sagte aus, 1992 mehrfach zum Analverkehr gezwungen worden zu sein.
Anwar bestreitet alle Vorwürfe. Ihm werden Korruption und „sexuelle Verfehlungen“ vorgeworfen. Anwar dagegen sieht sich als Opfer einer politischen Verschwörung im Auftrag von Regierungschef Mahathir Mohamad.
Der Vorsitzende Richter des Prozesses, in dem Anwar eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren droht, hob gestern den Haftbefehl gegen einen der Anwälte Anwars auf. Dieser hatte sich zuvor schriftlich entschuldigt. Ein weiteres Verfahren wegen Mißachtung des Gerichts gegen Anwars Verteidiger Zainur Zakaria, der am Montag zu drei Monaten Haft verurteilt worden war, wird morgen vor einem Berufungsgericht weitergeführt.
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