: Korrekt bis in die Tannenspitzen
■ Hamburger Umweltbehörde verkauft ökologisch erzeugte Weihnachtsbäume mit patentgeschütztem Warenzeichen
Als Alternative, nicht nur zur Plastiktanne, hat er inzwischen schon Tradition: der politisch korrekte Weihnachtsbaum der Hamburger Umweltbehörde. Er trägt das patentgeschützte Warenzeichen „Forstprodukt, unbehandelt“ und wurde in der stadtstaatlichen Revierförsterei Alt-Erfrade umweltfreundlich großgezogen. Ab morgen können ihn die HamburgerInnen erwerben.
In Alt-Erfrade, wo sich die Landwirtschaft nicht so recht lohnt, will Umweltsenator Alexander Porschke langfristig einen artenreichen Mischwald ansiedeln. Auf dem Weg dahin setzen Waldarbeiter zunächst Nadelbäume auf die nährstoffarmen Böden. Aus den verrottenden Nadeln bildet sich mit der Zeit ein typischer Waldboden, so daß das Nährstoffangebot irgendwann einmal auch für Laubbäume ausreicht. Wie in sämtlichen Hamburger Staatsforsten verzichten die Förster auf Tier- und Pflanzengifte. Statt dessen halten Shropshire-Schafe aus England die Gräser und Kräuter kurz, die den Bäumchen die wenigen Nährstoffe wegnehmen. Die „Forstprodukte, unbehandelt“ sind übrigens rundum p.c.: Für den Transport hat das Hamburger Forstamt zusammen mit einem Verpackungsunternehmen ein Netz aus Naturfaser erfunden, das ohne weiteres in der Biomülltonne landen kann.
Wem das alles noch nicht weit genug geht, der kann einen Christbaum leasen. Blau- und Rotfichten im Topf kosten 25 und 20 Mark Leihgebühr. Außerdem sammeln die Förster beim Baumerwerb für die Hurrican-Opfer in Nicaragua. Die MitarbeiterInnen der Umweltbehörde selbst spendeten bereits 5000 Mark für die Menschen dort.
Die Hamburger Weihnachtsbäume sind vom 11. bis zum 23. Dezember montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr zu haben, an Wochenenden von 10 bis 17 Uhr. Verkauft beziehungsweise verliehen werden sie in den Revierförstereien Wulksfelde, Segeberger Chaussee; Bergedorf, Hamburger Landstraße 17a; Eißendorf, Vahrendorfer Stadtweg 10; Hausbruch, Ehestorfer Heuweg 43; Wohldorf, Bredenbekstraße 61; Volksdorf, Farmsener Landstraße 100; Niendorf, Bondenwald 108 und Klövensteen, am Wildgehege, Sandmoorweg.
knö
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